Seiner Berufung zu folgen ist sicher das Ideal bei der Berufswahl. Denn einen guten Job macht man bekanntlich dann, wenn man sich mit seiner Tätigkeit identifiziert und ihr mit Freude und Hingabe begegnet. Und es war die Liebe auf den zweiten Blick, denn die Zahnheilkunde war ursprünglich nicht ganz oben auf meiner Wunschliste, sondern eher ein Fortführen der "Familientradition". Und es sollte einige Semester dauern, bis ich den Wert des Studienplatzes an der Universität Witten-Herdecke, deren Ausbildung anthroposophisch geprägt ist und auf den Lehren Rudolf Steiners beruht, zu schätzen wusste. Hier wurde der Grundstein für meine Art zu arbeiten gelegt und hier durfte ich auch meine ersten grundlegenden wissenschaftlichen Schritte gehen.

Nach dem Abitur durfte ich zwei Semester Naturwissenschaften an einer Universität im Bundesstaat Texas, USA, studieren, um gleich danach mein Studium an der Universität Witten-Herdecke aufzunehmen. Die anthroposophische Betrachtungsweise, die uns Studenten im Studium Fundamentale nähergebracht wurde, als auch der integrierte Kurs, ein einzigartiger Ausbildungsweg in Europa, der einen ganzheitlichen Ansatz in enger Kooperation mit den Studenten der Humanmedizin beinhaltete. Auch durfte ich hier bereits sehr umfangreich wissenschaftlich arbeiten, publizieren und vortragen. Hier durfte ich auch meinen langjährigen Mentor und Ausbilder, Herrn Professor Rudolf Slavicek kennen lernen, der bis heute DAS Mastermind der modernen und ganzheitlichen CMD- Lehre ist. Hautnah, denn ich hatte das Privileg über 15 Jahre in seiner Privatklinik im ehrwürdigen Rudolfinerhaus in Wien-Grinzing arbeiten, und vor allem lernen zu dürfen. Einen weiteren Meilenstein durfte ich dann einige Jahre später durch die Bekanntschaft mit Herrn Dr. Andrés Bircher-Benner machen, dem Enkel des legendären Dr. Maimilian Bircher-Benner. Durch ihn durfte ich meine Kenntnisse in der orthomolekularen und Funktionsmedizin vertiefen, die dem Patienten und mir nochmals einen erheblichen Mehrwert in meiner täglichen Arbeit bescheren.

Der Mensch braucht Ziele und so ist es auch im Berufsleben. Ich freue mich sehr über die aktuelle Entwicklung, die Alternativen, aber eben auch das Geistige in die ganzheitliche Therapie miteinbezieht. Ganz nach Rudolf Steiner. Dieses weiterzuentwickeln, aber auch die Entwicklung in der Funktionsmedizin zu begleiten und aktiv daran teilzuhaben ist ein fabelhafter Umstand, der sich nun endlich realisiert. Außerdem gibt es noch einige wissenschaftliche Projekte, die ich sehr gerne weiterführen möchte, denn diese und die Arbeit an und mit den Patienten ist eine gegenseitige Bereicherung.